Zum Schluss haben sie noch mal alles gegeben, die Sternschnuppen Balis. Krachten nur so gen Erde, dass die Wünsche nicht nachkommen wollten. Ich habe es dann einfach so genossen, dieses Lichterspektakel, wunschstressfrei in der selbsterfundenen Lounge auf dem noch von der Tagessonne gewärmten Betonboden auf dem Rücken liegend, das brausende Meer, das in den vergangenen Wochen immer mal gezeigt hat, was es kann, im Ohr.
Es war nicht schwer, zu gehen. Was bleiben darf, sind viele wunderbare Momente. Allein beim Abschied, als das kleinste und sehr schüchterne Küchenmädel, das mir sehr ans Herz gewachsen ist, mich umarmte, zur Tür ging und dann zögerte und zurückkam, um mich noch mal zu umarmen. Oder als die beiden ältesten Küchenmädels mich zu sich winkten in die Küche, damit es kein Gast mitbekommt, und mich nicht mehr gehen lassen wollten. Das Abschiedsfoto mit meinen beiden Supermenschen aus dem Büro, bei dem wir albern waren wie immer und auf dem die richtig guten Zeiten in meinem Gesicht zu sehen sind. Ich liebe dieses Foto.
Und das asiatische Ritual, bei einem Abschied einfach prophylaktisch „Sorry“ zu sagen für alles, was man vielleicht falsch gemacht haben könnte in der Vergangenheit. Das ist ein schönes Konzept und ein bisschen wie ein vorbeugender Ablasshandel: Man bittet sicherheitshalber mal um Verzeihung, selbst wenn man gar nicht so genau weiß, wofür. Sollte man sich wiederbegegnen im Leben, steht dann aber nichts zwischen einem, sondern alles ist auf Null gesetzt.
Vermutlich werde ich nie wieder an diesen Ort zurückkehren, und dass mich dieser Gedanke nicht einmal ansatzweise sentimental stimmt, sagt viel aus.
Bali und ich, wir sind keine Freunde geworden. Einige Menschen aber, die ich auf Bali kennen gelernt habe, sind das sehr wohl.