Ohne die Qualität eines Apfelprodukts anzuzweifeln: Ich frage mich langsam, wie lange mein nettes Macbook das noch mitmacht: Täglich verschwinden mindestens 100 winziger Ameisen im illuminierten Unibody. Krabbeln darauf rum, am Esstisch, im Zimmer, im Büro. Sie kriechen rein, in die Lücken unter den Tasten, und sind weg. Einfach so, ohne Spuren zu hinterlassen – ein bisschen wie Flug MH 370.
Irgendwann wird die Masse verrottender Ameisen das Macbook von innen heraus lahmlegen; vermutlich zuerst das Licht ausknipsen und dann den Rechner. Mein Macbook ist ein Ameisensarg. Ich würde die Tiere gerne in Frieden ruhen lassen und ihnen ihre Luxusreise ins Totenreich gönnen – wer kann schon sonst in einem Aluminiumgehäuse gen Hades zockeln – wäre da nicht nur die Sorge um den Mac, sondern auch um meine Zukunft. Nicht, dass tote Ameisen meine Reiseideen sabotieren. Von hier aus bin ich ja flott in Australien, und weil die Menschen dort offenbar nicht ganz so unsympathisch sind, steht das noch auf der Liste. Dummerweise sind die Australier aber auch sehr pingelig, man darf ja nicht mal einen Kekskrümel im Schal hängen haben, wenn man ins Land möchte. Nicht, dass am Ende mein Reisevergnügen an toten Ameisen scheitert, denn die Einfuhr toter Ameisen aus Drittländern ist mit Sicherheit untersagt. Selbst, wenn sie im Macbook transportiert werden.