Da sind wir wieder, diese unfassbare Müdigkeit und ich. Sie hat Besitz von mir ergriffen und hält mich schraubstockfest derzeit. Ich schiele auf den Kalender, der eine Mini-Auszeit auf der Ostseite der Insel verspricht, und zähle die Tage, nicht nur bis zur Ostseitenreise.
Es war Besuch da in der vergangenen Woche, und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freute. Der Besuch brachte zwei Zollstöcke mit (meine Bestellung, man misst hier ansonsten selbst große Bauten mit einem Lineal aus), die eigentlich Meter heißen, wie ich informiert wurde, das iPhone und vor allem sich selbst, was – und das mag man angesichts meiner Ich-brauche-das-Telefon-Sachstandmeldungen vielleicht gar nicht glauben – das Wichtigste war für mich. Den eigenen Koffer indes ließ der Besuch in Frankfurt zurück, oder vielmehr: Malaysian Airlines tat dies. Erst ein Flugzeug verloren, dann einen Koffer, das wird wohl nichts mehr mit dieser Fluggesellschaft.
Was ich übrigens vorhabe auf der Ostseite der Insel? Nach dem ganzen Getauche jeden Tag definitiv dies: tauchen. Es ist so. Muss sein. Macht glücklich. Den Kopf frei. Und mich auch irgendwie.
Und dann gibt es da noch diese Beschreibung meinerseits, die alles aussagt, was gerade wichtig ist. Ich sendete sie neulich einem sehr, sehr, sehr geschätzten Schreiberkollegen, der daraufhin seine Begeisterung für das von mir auf amerikanischer Tastatur umlautfrei Getippte folgendermaßen kundtat: „Was für ein schöner Satz!!! Zum Heulen schön find ich den. Hach!“ Was wiederum mich sehr tränenrührte, nicht meines eigenen Satzes, sondern des Lobes wegen.
Was bin ich froh, auch abseits von Verwandtschaft, von der grundsätzlich und äußerst verlässlich Rückendeckung und Zuspruch zu erhalten ist, solche Menschen zu kennen und mich mögend zu wissen. Ahoi.
Ich muss einfach nur mich selbst auf Kurs bringen und die Segel neu setzen. Das Meer ist ja da und faengt mich auf.