Die erste Dolphintour, die ich im Oman begleitete, endete so: Ich grinste. Und grinste. Und grinste. Dieses leicht debile Glückseligkeitsgrinsen, und zwar den ganzen Tag lang. Auf einer Yacht fuhren wir aufs Meer, da grinste ich auch schon, aber nur, weil es das Meer war, das mich ja grundsätzlich grinsen lässt. Ich ließ mir erklären, was wir da für Delfine zu sehen bekommen könnten und warum die sich wie verhalten. Dann starrten wir eine gute halbe Stunde aufs Meer, was an sich ja schon sehr schön ist. Der Kapitän telefonierte mit Kollegen, fragte nach Delfinsichtungen. Wir kreuzten weiter, und ich rechnete nicht damit, tatsächlich Delfine begutachten zu können.
Dann sah der Kapitän irgendwas am Horizont, wir Europäer sahen erstmal nichts. Zehn Minuten später umrundete eine Schule von etwa 70 Bottlenose Dolphins unsere Yacht. Ich hatte noch nie so viele Delfine auf einmal gesehen, geschweige denn so nah. Die schwammen mit uns, sprangen, prusteten – und machten nicht nur mich einfach froh. Das Ganze erlebte ich das nächste halbe Jahr immer dann, wenn ich nicht tauchend im Wasser war. Die Delfintouren zu begleiten, war nie langweilig. Ich freute mich jedes Mal wie bei der ersten Ausfahrt, wenn ich Rückenflossen in der Ferne ausmachte oder Delfine springen sah.
Und genau diese Tiere werden gerade in Japans Tajiji Cove gefangen und abgeschlachtet. Allein bei den Bildern, wie sie in einer Bucht zusammengetrieben werden und man weiß, dass sie da nicht unbeschadet herauskommen werden, wird mir schlecht und es macht mich fassungslos, dass so etwas in einer Nation wie Japan noch immer möglich ist.