Das Meer meint es nicht gut mit mir derzeit. Es schweigt mich an, beleidigt oder überheblich, als wolle es mir durch Nichtbeachtung etwas mitteilen. Es zeigt mir die kalte Schulter. Die übrigens buchstäblich: Innerhalb weniger Tage ist es tatsächlich um ein weiteres Grad abgekühlt. Wir schreiben thermisch nun die gefürchtete 28 – unter Wasser wird jetzt viel gezittert. Die Eisweste ist bereits in Gebrauch, hilft aber auch nicht wirklich gegen den Frost. Die Benutzung des Siebenmillimeters zögere ich noch hinaus, um ein wenig Steigerungspotenzial zu haben, wenn es noch schlimmer kommt. Abends kühlt es an Land auf etwa 25 Grad ab. Man mag nicht glauben, wie kalt das ist.
Aber zurück zum Eigentlichen, dem Meer. Auf dem Boot sitzen und die Wellen anstarren, brachte bisher immer das Angekommen-Alles-gut-Gefühl. Derzeit bringt es nichts, das Meer gibt sich äußerst unkommunikativ. Es wellt vor sich hin, während ich anwesend, aber nicht da bin. Derweil mache ich Pläne, die ich wieder verwerfe, um neue Pläne zu machen, die dann auch verworfen werden. Das mit dem Planen lasse ich jetzt erstmal. Bis das Meer wieder mit mir spricht.