Kawämm. Das Meer hat mich wieder geschnappt und ich kann gar nicht mehr aufhören zu grinsen, hoffend, dass es mich nie wieder loslässt von jetzt an.
Der Morgen startete mit Regen, grauem Himmel, Müdigkeit, genereller Unlust und sehr viel Schwindel. Das Ganze nach einem Tag, an dem es einen Hausrifftauchgang gab, der mit 23 Grad unglaublich kalt und halt so naja war, weil er aus viel Seegras und wenig sonst bestand. Die Motivation, noch mal in dieses doch sehr frische Mittelmeer zu springen und sich vorher in den dicken Siebener-Anzug zu kämpfen, war, man muss es gestehen, nicht sonderlich groß. Tauchen hilft aber immer. Das weiß man ja irgendwo tief drin, auch wenn es in Vergessenheit geraten ist in den vergangenen Wochen. Und so zwängte man sich in den Siebener, setzte sich mit geringen Erwartungen ins Zodiac, hörte beim Briefing, dass man mindestens auf 25 Meter gehen soll, und dachte an die Kälte da unten, fand das aber trotzdem ganz ansprechend, außerdem kam gerade die Sonne raus – die Bedingungen also perfekt für das Wiedertreffen. Rückwärts reingesprungen, Kamera anreichen lassen, sofort abgetaucht.
Und da war es, das Meer. Begrüßte mich strahlend mit Lichtspielen und Unterwasserbergen und mit diesem Blau, das nur das Mittelmeer hat. Der Buddy zeigte nach unten, wo das tiefere Blau lockte, und fragte, ob der Schwindel noch da sei, wobei ich mich an selbigen kaum mehr erinnern konnte ab der Sekunde des Abtauchens; da war schließlich das Meer. Und ich mittendrin und wirklich wieder da.
Wir ließen uns nach unten sacken. Der Tauchgang: Direkt runter auf knapp 38 Meter bei unfassbaren 17 Grad und wunderbarer Unterwasserlandschaft, die die beiden Tropentaucher, die normalerweise keine Flosse in Flüssigkeiten bewegen, die nicht mindestens 28 Grad warm sind, genossen. Das Mittelmeer, an dieser Stelle fischarm und karg, ist trotz seiner Schroffheit weich und damit bezaubernd, weil es das Tauchen ursprünglich und echt und einfach toll macht.
Der Buddy signalisierte während des Tauchens ein Grinsen und meinte damit meins, das ich jetzt, Stunden nach dem Auftauchen, immer noch habe, weil das Meer wieder da ist und mich ich sein lässt.
17 Grad sind fürchterlich kalt. Es ist aber so schön, wieder bei sich zu sein.