Die Naturschutzorganisation „WildLifeRisk“ aus Hongkong hat nach eigenen Angaben in China ein Walhai-Schlachthaus ausfindig gemacht. Mehr als 600 Walhaie sollen dort jährlich getötet werden – aus wirtschaftlichen Interessen.
Für alle, die nicht so genau wissen, was ein Walhai ist und vor dem inneren Auge ein riesiges gefräßiges Tier in Flammen aufgehend versehentlich in ein überdimensionales Stromkabel beißen sehen, weil es sich eigentlich auf dem Meer plantschende Menschen schmecken lassen wollte: riesig stimmt, der Rest nicht. Walhaie sind quasi die Bambis der Meere, wenn auch mit bis zu zwölf Tonnen einen Hauch kräftiger. Sie sind scheu, harmlos, Planktonfresser – und sorgen bei Tauchern, wenn diese denn mal in den seltenen Genuss kommen, die Tiere unter Wasser anzutreffen, für rauschähnliche Zustände. Einem Walhai zu begegnen, lässt einen klein werden. Und das nicht nur, weil man wirklich winzig ist im Verhältnis.
Wie beeindruckend Walhaie sind, ist gut im Video der Unterwasser-Filmerin Elisabeth Lauwerys zu sehen.
Die gepunkteten Tiere werden also, wenn denn der Bericht von WildLifeRisk den Tatsachen entspricht, einfach abgeschlachtet. Die Flossen sollen demnach an Restaurantbesitzer verkauft werden, die sie, geschmückt mit roten Schleifchen, als Deko nutzen, um so darauf aufmerksam zu machen, dass sie auch Haifischflossensuppe anbieten. Das Fleisch wird ebenso zu Geld gemacht, und Haihaut soll in der Taschen-Branche gefragt sein. In einer Pressemitteilung hat die Organisation jetzt darüber berichtet.
Es ist ja schon unfassbar, dass derzeit in Australien Haie gefangen werden dürfen, weil sich diese in lebendem Zustand angeblich um nichts anderes mehr bemühen würden als darum, sich ahnungslose Surfer einzuverleiben. Eine Walhai-Abschlachtung in dieser Größenordnung ist aber ein sicherer Weg, diese famosen (und bereits bedrohten) Tiere ratzfatz komplett auszurotten.