Nach dem Schnorchelerlebnis mit dem europäischen Kronprinzen nun das Verkehrserlebnis mit der niederländischen Königin Beatrix. Bisher dem niederländischen Königshaus äußerst wohlwollend gegenüberstehend, stand ich gestern Abend auch, allerdings weitaus weniger wohlwollend. Eine Stunde an einer Tankstelle rum. Und zwar dank des niederländischen Königshauses. Beatrix ist zu Gast in diesem Land, und für nette Gäste oder sich selbst sperrt der Sultan auch gerne mal die Straßen. Nun schien sich Beatrix ein wenig verspätet zu haben, und so erreichte ich die Tankstelle, zu der ich wollte, zwar noch problemlos (gut, ich hätte mich über die ganzen Polizisten an der Strecke wundern sollen), kam dann aber nicht mehr weg: Straße dicht. Also wartete ich und wartete. Stand rum und guckte Richtung Straße. Als sich auf dieser nach Ewigkeiten wieder Autos zeigten, wurden die mitwartenden Einheimischen ungeduldig. Sie stiegen in ihre Wagen, hupten und fuhren an. Damit machten sie die MP-tragenden Polizisten sehr nervös, die hektisch per Funk und Handy Anweisungen zu erhalten versuchten, hatten sie doch offenbar noch nichts davon gehört, dass sie die Straße wieder freigeben dürfen. Irgendwann zuckten sie gottergeben mit den Schultern und ließen die hupende Meute durch. Großer Fehler, denn an der nächsten Absperrung wurden alle wieder rausgewinkt. Und so verbrachte ich eine gute Stunde in arabischer Abenddunkelheit stehend und wartend. Irgendwann kam dann endlich die Kolonne von Beatrix vorbei, woraufhin die Mitwarter „Yallah!“ riefen, erneut in ihre Autos sprangen (die Zwischenzeit hatte man für ein Pläuschchen genutzt) und hektisch nach vorne fuhren. Wo allerdings immer noch die Polizei die Straße blockierte.
Also hupte man wieder einmal wütend und ausdauernd, bis man nach weiteren 15 Minuten fahren durfte. Der Deutschen verkehrstechnisches Verständnis brach zusammen, als dann alle gleichzeitig zur Ausfahrt zuckelten, sich gegenseitig überholten und abdrängten. Mit Kamelen mag das funktionieren. Drei Autos aber passen in den seltensten Fällen nebeneinander durch eine Ausfahrt, die gerade einmal eine Autobreite misst. Aber was tut man in einem solchen Fall, statt einfach zu warten? Hupen.
Ich vermisse übrigens ein T. Nicht einen Tee, wie eine Kollegin vermutete, sondern ein T. Man hat mir tatsächlich das T meines Toyota Yaris‘ (jetzt: Oyota Ugly) gestohlen. Gestern. Wahrscheinlich, als ich gerade im Supermarkt weilte, denn ich meine zu wissen, vorher noch mein nun verlustiges T gesehen zu haben. Da, wo es hingehört. Nun sind an dieser Stelle jedoch nur noch etwas T-Kleber und eine Beule. Sehr feinfühlig scheint der Tieb also nicht gewesen zu sein.
Der geneigte Leihwagenfahrer fragt sich nun, was denn so besonders an diesem T war, dass es gestohlen wurde. Variante A: Ein anderer Leihwagenfahrer vermisste ebenfalls ein T und raubte das meinige, um das Mietauto mit komplettem Namen zurückzugeben zu können, um so der „Was kaputt gemacht“-Strafe von 500 Euro zu entgehen. Variante B: Das T ist der Mercedesstern Arabiens und begehrtes Sammlerobjekt.
Wenigstens ist das Nummernschild noch da, was das Wiederfinden meines weißen Toyota-Leihwagens unter ungefähr sieben Millionen anderer weißer Toyota-Leihwagen auf einem Parkplatz nicht unerheblich erleichtert.