In diesem Monat bin ich älter geworden, und an der Party waren eine menschengroße Puppe, ein schwarzes Plastikpferd, Eiswürfel und viele Menschen beteiligt, die ich in der Woche davor noch gar nicht gekannt habe. Es war großartig.
Generell bin ich kein Geburtstagsmensch. So gerne ich „Hallo, hier bin ich“ bin, so ungern stehe ich am Geburtstag im Mittelpunkt. Daher ist es ideal, den im Ausland zu verbringen. Da kann man so tun, als habe man nicht Geburtstag. Oder es krachen lassen, je nach Laune. In diesem Jahr entschied ich mich für letzteres. Der Tag fing schon in der Nacht an; der Taucherkollege überraschte um Mitternacht auf der Treppe vor unserer Hütte mit Wein und einem Geschenk.
An der Tauchbasis hatten andere Taucher ein selbstgebasteltes Bonbon-Blumenensemble installiert. Ich war gerührt, so richtig echt. Und dann bekam ich noch Süßigkeiten, viele Drücker und extrem gute Laune. Zwei tolle Tauchgänge am Tag (Seepferdchen!), Sundowner am Strand mit denen, die ich sieben Tage vorher noch nicht einmal gekannt hatte, am Abend. Es fühlte sich nach Freunden an.
Beste Stimmung, viele Getränke. Das Ganze uferte schließlich am Pool ein wenig aus.
Man herzte die menschengroße und dem Hotelchef (sic!) nachgebildete lebensgroße Puppe, die vollkommen sinnfrei in einer Art Bushaltestelle innerhalb der Hotelanlage sitzt (noch mal sic!) und einen Gummivogel auf der Hand hat, machte Fotos von sich neben der Puppe, von sich mitsamt Mitfeiernden auf dem lebensgroßen schwarzen Plastikpferd, das unweit der menschengroßen Puppe platziert ist, und bewarf die Mitfeiernden mit Eiswürfeln. Man lernte Jugendwörter („Hayvan“) und ghettofaustete ständig. Kurz: Man hatte einen großartigen Abend.
Manchmal trifft man eben Menschen, mit denen passt einfach alles. Auf Anhieb. Und es sind Abende wie dieser, an denen mir klar wird, was für ein richtig gutes Leben ich gerade habe. Weil ich genau das mache, was ich gerade machen möchte. Yolo und so. Los, Bro, Ghettofaust, Du Opfer.
Irgendwie wird man manchmal doch jünger.
Am Abend des Folgetages holte ich zwei Menschen vom Flughafen ab, die ich schon mehr als sieben Tage zu meinen Freunden zähle. Sie brachten – sich nicht kennend und unabhängig voneinander – Kuchen mit für mich. Die eine Selbstgebackenen im Handgepäck-Jutebeutel-mit-Haiaufdruck, die andere einen Kuchen in einer Dose. Danke. Das Jahr wird was.