Der Kopf taucht unter, es geht nach unten, immer nach unten, wo einen die Stille empfängt, vermengt mit dem Glück, das sich sofort einstellt, wenn die Luft nicht mehr aus der Luft, sondern aus der Flasche geatmet wird. Tauchen ist ein Synonym für Zufriedenheit, für extremes Beisichsein, so sehr bei sich, dass es surreal erscheint, weil man sich gar nicht vorstellen kann, dass man derart bei sich sein kann wie man es da unten ist. Tauchen ist kein Zustand, Tauchen ist ein Gefühl.
Es greift einen also dieses schwere Meer, das unendlich ist und so vertraut. Sobald man drin ist, hat es einen. Lässt nie wieder los und macht entspannt, zufrieden, froh und noch viel mehr, was in positiv konnotierten Adjektiven kaum auszudrücken ist. Probleme sind nicht existent in der Tiefe, weder welche aus der Welt des freien Atmens, noch solche aus der Welt der Pressluft. Alles ist lösbar, das Oben verschwindet einfach mit den Blubberblasen, löst sich auf irgendwann; das Unten umhüllt und lässt sicher sein: Es geht nichts schief hier. Niemals.
Man kann heulen im Meer, man kann lachen; und vielleicht kann man das, was man beim Tauchen fühlt und was dieses Tauchen mit einem macht, nur wirklich nachvollziehen, wenn man genauso infiziert ist; wenn man nicht mehr loskommt von dieser glitzernden Wellendroge, deren Nebenwirkungen nichts außer Zufriedenheit und Fernweh sind.
Es war ein aufregendes Jahr, das meinige. Tausende Eindrücke haben sich ins Gedächtnis gebrannt; viel ist passiert, großartige Menschen haben meinen Weg gekreuzt, und ich durfte monatelang das tun, was ich wirklich tun wollte und niemals bereuen werde, weil es so viel mit mir gemacht und mich lernen lassen hat und genau richtig war.
Das Meer, obwohl es zurückbleibt fürs Erste, wird auch in den nächsten Monaten dabei sein in meinem Leben; nicht nur im Herzen. Ich freu‘ mich drauf.
Mein großer Dank gilt all denen, die mit mir unter Wasser waren, und denen, die nicht physisch vor Ort waren, es aber dennoch immer sind.
This is my life. Just breathe.