In meinem Tauchanzug ist irgendwas gestorben. Die gute Nachricht: Ich war es nicht.
Einen Tag war er nicht im Wasser, der gute Dreimillimeter, und schon bietet er sich als Sarg an, desperat ohne das Meer, und ich kann ihm nicht mal böse sein, das Gefühl ist bekannt.
Heute Morgen packte ich Tauchzeug zusammen, reine Routine. Ich griff den Anzug und spürte ein Kribbeln auf dem Arm. Der Arm war schwarz und bewegte sich. Vielmehr bewegte sich die Armada von Fliegen, die da auf dem Arm saß. Ich kreischte, ließ den Anzug fallen und starrte auf das, was sich tat. Alarmiert von meinem Schrei, stürzte ein Taucher herbei in der Vermutung, ich hätte eine Schlange entdeckt oder mindestens einen Skorpion. Es waren aber nur Maden. Tausende. Die mitsamt ihrer bereits zu Fliegen mutierten Verwandtschaft aus meinem Anzug fielen und mich damit ein wenig erschreckten.
Wie jedes Ungetier hier bekämpfte ich diese Armee mit Chemie: Die ganz große Dose rausgeholt und auf alles gezielt, was noch ansatzweise Leben in sich zeigte. Es ist mir ein Rätsel, was innerhalb eines Tages mit dem Anzug passiert ist, und es kribbelkrabbelte noch sehr, sehr lange gefühlt auf mir rum. Der Anzug flog ins Auswaschbecken und wurde entmadet, um dann bei den beiden anschließenden Tauchgängen noch mal komplett gespült zu werden. So lange werden die Puppen ja nicht die Luft anhalten können.
Morgen dann der nächste Versuch. Sollte sich wieder was eingenistet haben, wird der arme alte Dreier ausgemistet.