Seefahrerromantik

Seefahrerromantik: Es glitzert. Und schon ist alles gut. Foto: cku

Seefahrerromantik: Es glitzert. Und schon ist alles gut. Foto: cku

Alle sind weg heute. Da sitze ich alleine. Ganz alleine. Schneide Videos. Alleine hat man Ruhe. Alleine ist man aber auch sehr alleine. Gucke raus aufs Wasser. Es glitzert. Blau und silbrig, dieses magische Meeresglitzern. So alleine bin ich gar nicht.

Und noch was: Ich bin kein Fan dieser Sinnsuch-und-dann-zu-mir-selbst-finden-Sprüche, die auf Tapeten geklebt, auf prekariöse Unterarme tätowiert oder per Postkarte verschickt werden. Euer Carpe diem kotzt mich an, um es mal sehr frei nach Bertolt Brecht zu sagen.

Aber den hier, den könnte man sich doch glatt großflächig übers Steißbein stechen lassen, angehübscht mit ein paar Ornamenten und Blumenranken und so nem Gedöns, was man sich halt gemeinhin in die Haut piksen lässt; Arschgeweih 2.0 sozusagen, wobei ich felsenfest überzeugt bin, dass der einzige Sinn eines solchen Tattooplatzes ist, dass man das Grauen dann selbst nicht sehen muss.

“It’s impossible,” said pride.
“It’s risky,“ said experience.
„It’s pointless,“ said reason.
„Give it a try,“ whispered the heart. 

Und noch einer, dann ist aber gut für heute und die nächsten Monate – ohmmm, shanti, shanti, shanti, ohmmm – nee, echt jetzt.

„In the end what matters most is
…how well did you live
…how well did you love
…how well did you learn to let go“

Ich höre nun auf, das Meer anzustarren. Sonst male ich mir gleich seefahrerromantisch mit Kuli einen Anker auf den Knöchel.